Stellt euch vor, ihr fahrt durch ein Märchenland. Links ragen Berge in die Höhe, die Kuppeln sind mit weißem Schnee bedeckt, Wasserfälle säumen die grünen Berghänge, malerische Flüsse bahnen sich ihren Weg in Richtung Meer. Rechts geht eine schwarze Sandwüste in das Meer über. Die Gischt wilder Wellen säumt den Horizont. Über dem erheben sich mächtige Wolken, lassen euch spüren, wie klein und unbedeutend ihr auf dieser Welt seid. Ein heftiger Windstoß lässt das Auto wackeln und holt euch wieder zurück ins Hier und Jetzt.
So ungefähr fühlt es sich an, durch Island zu fahren.
Wann immer mich jemand fragt, ob Island genauso schön ist, wie ich es erwartet habe, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Nein, Island ist noch viel viel schöner als ich gedacht habe. Ich würde dieses Land eher als ein Gefühl beschreiben: Freiheit, Liebe, Ehrfurcht und Selbstbewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes. Noch nie in meinem Leben war ich mir meiner selbst so bewusst, habe mich so ehrfürchtig bewegt, so viel Liebe für ein Land und das Leben empfunden und mich gleichzeitig so frei von allen Zwängen gefühlt.
Island ist Magie. In der Landschaft und für die eigene Seele.
Island in 11 Tagen
Die Zeit.
Eigentlich reichen 11 Tage nicht. An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen, „normale“ Straßenabschnitte werden zu wahren Wunderländern und man möchte mindestens alle zwei Meter stehen bleiben, um die Landschaft zu betrachten und Fotos zu machen. Daher muss man sich ein Ziel stecken. 11 Tage sind realistisch. Es bleibt genug Zeit, um die wichtigsten Stopps einzuplanen und um gleichzeitig ein wenig zu genießen. Beim nächsten Mal bleibe ich allerdings 3 Monate, habe ich beschlossen.
Der Plan.
Die einfachste und beste Möglichkeit, um Island in der Gänze kennenzulernen, ist die Ringstraße. 1339 Kilometer fast durchgehend asphaltierte Straße. Sie führt vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und ist Islands Straße Nummer 1. Wir sind die komplette Ringroad gefahren und haben außerdem noch einen Abstecher nach Snaefellsnes gemacht.
Der folgende Plan ist nur ein Vorschlag und gibt genau das wieder, was wir gesehen und gemacht haben. Natürlich gibt es überall noch so viel mehr zu sehen…
Tag 1.
Von Düsseldorf nach Keflavik. Der Hauptflughafen Islands liegt eine halbe Stunde Autofahrt von Reykjavik entfernt. Hier haben wir unseren Mietwagen abgeholt und uns dann auf den Weg in die Hauptstadt gemacht. Nachdem wir unsere Sachen im Guesthouse rausgeschmissen hatten, ging es auf eine erste Entdeckungstour in die Innenstadt.
Sehenswürdigkeiten: Hallgrimskirkja, alter Hafen, die beste Burger-Bude Islands.
Unterkunft: Capital Inn Reykjavik
Tag 2.
Früh aufstehen ist angesagt. Nach dem Frühstück geht es auf die Ringstraße in Richtung Vik. Zuerst ist der sogenannte Golden Circle dran. Eine Rundtour, die von Reykjavik aus an einem Tag zu bewältigen ist und oft als Tagestour von Reiseunternehmen angeboten wird.
Sehenswürdigkeiten: Geysir Strokkur, Gullfoss, Seljalandsfoss.
Unterkunft: Welcome Hotel Lambafell
Tag 3.
Schnell um acht Uhr frühstücken und zurück auf die Straße. Heute steht richtig viel auf dem Programm.
Sehenswürdigkeiten: Skogafoss, Solheimsandur Flugzeugwrack, Dryholaey Leuchtturm/Halbinsel, Reynisfjara und Vik, Fjadrargljufur Canyon.
Unterkunft: Hörgsland Guesthouse
Tag 4.
Heute wird es eisig kalt und wir machen einiges an Strecke. Dicke Socken an, Mütze auf und los gehts in Richtung des Skaftafell Nationalparks.
Sehenswürdigkeiten: Skaftafell Gletscher + Nationalpark mit Svartifoss, Jökursarlon Gletscherlagune, Diamond Beach.
Unterkunft: AirBnb in Höfn
Tag 5.
Für uns einer der anstrengendsten Tage unserer Reise und sehr abenteuerlich. Bereitet euch auf eine Fahrt über eine Schotterstraße und einer eigentlich wunderschönen Küstenstrecke vor.
Sehenswürdigkeiten: Stokksnes Beach, Seydisfjordur.
Unterkunft: Modir Jörd Organic B&B in Vallanes
Tag 6.
Vom Osten des Landes geht es jetzt in den Norden. Das Ziel: Islands „Hauptstadt des Nordens“ Akureyri.
Sehenswürdigkeiten: Dettifoss, Hverarönd, Dimmuborgir, Myvatn Nature Bath.
Unterkunft: Skjaldarvik Guesthouse
Tag 7.
Heute bleiben wir in Akureyri und entspannen uns ein wenig.
Sehenswürdigkeiten: Akureyri, Whale Watching.
Unterkunft: Skjaldarvik Guesthouse
Tag 8.
Die längste Strecke des Roadtrips steht bevor. Heute geht es aus dem Norden auf die östliche Halbinsel Snaefellsnes. Wir legen über 300 Kilometer zurück
Sehenswürdigkeiten: Raudfelsgja, Budakirkja, Londrangar.
Unterkunft: Guesthouse Hof.
Tag 9.
Snaefellsnes wird auch die Mini-Version Islands genannt. Heute umrunden wir die Halbinsel und machen uns dann leider auf den Weg zurück nach Reykjavik.
Sehenswürdigkeiten: Wanderung von Arnastapi bis nach Hellnar und zurück, Djupalonssandur Beach, Skardsvik Beach, Ingjaldsholskirkja, Kirkjufell.
Unterkunft: AirBnb in Reykjavik
Tag 10.
Heute ist Badetag und ein wenig Entspannung vor dem Rückflug angesagt. Noch einmal Island in aller Ruhe genießen.
Sehenswürdigkeiten: Sun Voyager, Harpa, Heißer Fluss in Hveragerdi, Blaue Lagune.
Unterkunft: AirBnb in Reykjavik
Tag 11.
Bye Bye Island. Ich verdrücke klammheimlich ein paar Tränen im Auto und verabschiede mich dann aus dem Märchenland.
Gefahrene Kilometer: ca. 2.400
Ihr habt durchgehalten bis hierhin! Zu jedem Tag wird noch ein Post kommen und ich werde euch ein paar weitere Infos und Fotos der einzelnen Stationen liefern.
Ich freue mich schon darauf, unseren Island-Roadtrip zumindest hier noch einmal aufleben lassen zu dürfen.
Eure Kathy